PRANAYAMA: ATME DICH FREI! Erweiterte deinen Horizont! Atem vertiefen und verlängern ist zentral im Yoga! Die Atemtechniken im Yoga nennt man pranayama.
1/ Ujjayi ist die siegeratmung und der Basis-Pranayama des Hatha-Yoga.
Es wird auch als Atmung mit dem Reibelaut bezeichnet, da die Luft durch die Verengung im Kehlraum beim Ein-und Ausströmen ein reibendes oder rauschendes Geräusch erzeugt.
Ujjayi ist der Sieg über die Atemmuster unseres Alltags. Der Atem, der immer genau unseren Geistes-und Gemütszustand widerspiegelt, ist normalerweise unbewusst, unregelmässig und rau.
Sobald wir mit unserer Yogaprxis beginnen, lernen wir auch neue Atemmuster. Wir atmen bewusst, wodurch unser Atem in der Regel langsamer, tiefer und voller wird.
Diese Verlangsamung und Vertiefung wird nun in Ujjayi noch dadurch verstärkt, dass wir die Stimmritze im Kehlraum verengen. Durch den Widerstand der Muskeln, an denen die Atemluft vorbeiströmt, entsteht ein Geräusch, das an das Meeresrauschen erinnert.
Dieses Ujjayi-Rauschen macht unseren Atem hörbar. Wir hören, ob er regelmässig ist, ob er stottert oder gar stockt, und können dann beginnen, so gleichmässig zu atmen, wie es nur eben möglich ist.
Durch die Atemführung und das Lauschen verändert sich nicht nur unser Atem, sondern auch unser Geist. Das Rauschen legt sich über alle Aktivitäten des Geistes und lenkt unsere Aufmerksamkeit nach innen.
Das ist der Sieg! Es ist der Sieg über die Zerstreutheit und das Abgelenktsein, das in unserem Alltag das vorherrschende Geistesmuster ist.
So besiegen die Asanas all unsere unbewussten Körperhaltungen, Bandhas und Mudras besiegen die ständige Zerstreuung der Energie, und die Meditation besiegt all unsere unruhigen und unsortierten Geistes-und Gemütszustände.
Die Wirkungen der Ujjayi Atmung:
eine vollständige Belüftung der Lunge und beugt damit Lungen-und Atemwegserkrankungen vor (z.B. Lungenentzündung und Asthma)
erleichtert die Ausatmung
hilft bei Schnupfen
kräftigt die Atemmuskulatur und die Atemhilfsmuskeln
reduziert Schleim und wirkt während der Yogapraxis schmerzlindernd, sodass auch
schwierige Asanas gemeistert werden können
beruhigt und regeneriert den Geist
wärmt die Muskulatur von innen auf, und beugt somit Verletzungen vor.
2/ Bei der Wechselatmung Nadi Shodhana Pranayama handelt es sich um eine der einfachsten, jedoch wirkungsvollsten Atemtechniken. Nadi bzw. Nadhi umschreibt die subtilen Energiekanäle unseres Körpers, Shodhana bedeutet Reinigung. Folglich handelt es sich bei dieser Übung um die Reinigung dieser Energiekanäle, die sich im sogenannten Pranayama Kosha, unserem Energiekörper befinden.
Ähnlich wie in einer verstopfen Arterie oder einem Blutgefäß können „verstopfte“ Nadis körperliche oder geistige Mattigkeit und Schwere bewirken. Diese Atemübung soll etwaige Blockaden oder energetische Störungen beseitigen und die Nadis wieder durchlässig für den freien Prana-Energiefluss machen.
Ziel der Wechselatmung:
Das Ziel der Wechselatmung ist die Reinigung der Energie-Kanäle, der sogenannten „Nadis“. Nadi Shodhana reinigt das Blut und die Atmungsorgane. Außerdem wird durch den gleichmäßigen, tiefen Atemfluss das Blut erheblich mit Sauerstoff angereichert. Diese Pranayama-Übung stärkt die Atemwege, gleicht das Nervensystem aus, hilft gegen nervöse Beschwerden und kann Kopfschmerzen lindern.
Die richtige Haltung bei der Wechselatmung: Nehmen Sie eine komfortable, aufrechte Sitzposition ein, vorzugsweise halber oder ganzer Lotussitz. Ungeübte können jedoch auch bequem auf einem Stuhl sitzen. Wichtig ist es, eine bequeme Haltung zu finden, in der man längere Zeit verharren kann ohne die Position ändern zu müssen. Konzentrieren Sie sich währen der Übung auf den Fluss und das Geräusch des Atems.
Die Ausführung der wechselatmung:
Einatmen durch das linke Nasenloch, rechtes Nasenloch mit dem Daumen der rechten Hand geschlossen halten.
Ausatmen durch das rechte Nasenloch, mit Ring-und kleinen Finger der rechten Hand linkes Nasenloch geschlossen halten. Einatmen durch das rechte Nasenloch, linkes Nasenloch geschlossen halten und dann die Seite wechseln.
Immer einatmen, wo sie ausgeatmeten, dann die Seite wechseln.
In der Regel wird die Technik mit der Vishnu Mudra (Fingergeste) ausgeführt. Heben Sie die rechte Hand zur Ausführung der Fingergeste.
Legen Sie den Zeigefinger und Mittelfinger der rechten Hand an den Daumenballen und schließen Sie das rechte Nasenloch mit dem Daumen. Tief einatmen auf dieser Seite. Legen Sie dann den Ringfinger und kleinen Finger einfach locker an das linke Nasenloch, um es ohne zu viel Druck zu schließen. Atmen Sie nun so langsam wie es Ihnen angenehm erscheint tief und gedehnt durch das rechte Nasenloch aus, leiten den Atem so tief in den Bauchraum wie es Ihnen möglich ist und atmen dann durch das rechte Nasenloch wieder ein. Dann wechseln Sie die Seite.
Immer einatmen, wo sie ausgeatmeten!
Wir beginnen und schließen diese Übung immer mit dem linken Nasenloch, da auf dieser Seite eine kühlende, beruhigende Wirkung auf die Nadis ausgeübt wird und dennoch unser Geist erfrischt und aktiviert wird!
Viel Spaß beim üben 🙏